Der verpflichtende Sachkundenachweis kommt – Österreich setzt klares Zeichen in der Hundehaltung

In Deutschland geriet das Tierschutzgesetz durch den Bruch der Ampelregierung ins Stocken. Einige wichtige Gesetzesvorschläge zur Verbesserung des Tierwohls fielen letztendlich unter den Tisch. Wann, ob überhaupt und in welcher Form die Gesetzesentwürfe wieder aufgenommen werden, ist fraglich. Anders gestaltet sich die Situation in einem der Nachbarländer: In Österreich macht die Regierung mit der Einführung eines neuen Gesetzes ernst. Ab Juli 2026 kommt der verpflichtende Sachkundenachweis für alle Hundebesitzer.

Einheitliche Regelung in der Hundehaltung für Österreich

Bisher glich Österreich in der Gesetzgebung zur Hundehaltung einem Flickenteppich. Wie auch in Deutschland entschied jedes Bundesland für sich, ob Hundehalter einen Sachkundenachweis vorweisen müssen oder nicht. Doch auch wenn ein Sachkundenachweis verpflichtend war, unterschieden sich die Kriterien von Bundesland zu Bundesland deutlich. Während Tirol, Kärnten und das Burgenland gänzlich auf den Nachweis verzichteten, galt die Pflicht in Niederösterreich lediglich für sogenannte „Listenhunde“. In Wien und Oberösterreich mussten Hundebesitzer

Ein Rottweiler spielt im Wasser
@ Alexas_Fotos - pixabay user_id:686414

hingegen bereits nach Anpassungen der gesetzlichen Regelungen von 2019 beziehungsweise 2024 einen Sachkundenachweis vorlegen. Mit dem neuen Gesetz, das am 1. Juli 2026 in Kraft tritt, gelten nun landesweit einheitliche und strengere Regeln für angehende Hundehalter.

Sachkundenachweis: Wichtig für Hund und Mensch

Gegen alle Erwartungen führte die 2019 in Wien eingeführte Verpflichtung zum Sachkundenachweis nicht zu einem Rückgang der Hundeanmeldungen. Im Gegenteil: Zwischen 2019 und 2022 stieg die Zahl der offiziell gemeldeten Hunde um rund 5.000 an.

Boxer schaut stehend in die Kamera
@ aiamkay - pixabay user_id12007603

Mit dem verpflichtenden Sachkundenachweis macht Österreich einen großen Schritt in Richtung Tierwohl. In dem verpflichtenden Kurs lernen die Teilnehmer vieles über artgerechte Haltung, Pflege, Gesundheit, Erziehung und – ganz besonders – über die Körpersprache des Hundes. Hunde werden häufig aufgrund ihrer Rasse stigmatisiert. Ein sogenannter Kampfhund wie ein Pitbull oder Rottweiler kommt ebenso wenig aggressiv auf die Welt wie ein Malteser. Immer wieder kommt es zu Beißattacken – doch die Schuld daran trägt nur selten der Hund. Vielmehr liegt sie in falscher Haltung oder Erziehung.

Durch die Prüfung lernen Halter, die Körpersprache und die Gefühle ihres Tieres richtig einzuschätzen, was ihnen ermöglicht, besser auf kritische Situationen zu reagieren. Ein weiterer Vorteil der verpflichtenden Schulung ist die Vermeidung oder Minimierung von Spontankäufen. Häufig werden Hunde, besonders als Geschenk für Kinder, angeschafft, ohne dass sich die zukünftigen Besitzer über die Bedürfnisse und Anforderungen des Tieres bewusst sind. Die verpflichtenden Kurse sorgen dafür, dass das nötige Wissen und Verantwortungsbewusstsein vorhanden ist.

Mehr über den Hundeführerschein oder den Sachkundenachweis erfahren Sie hier!

Folge uns auf Instagram und finde weitere Beiträge wie diesen

Teile diesen Artikel und unterstütze eine TierFaire Zukunft! Gemeinsam machen wir einen Unterschied! 🐾💚