Frühlingszeit ist Paarungszeit – #Verhaltensregeln im Wald zum Schutz von Wildtieren

Der Frühling ist nicht nur für uns Menschen eine spannende Zeit. Auch die heimischen Wälder, die Flora (Pflanzenwelt) und die Fauna (Tierwelt) erwachen aus dem Winterschlaf. Die Frühlingsgefühle vieler Wildtiere werden durch die ersten Sonnenstrahlen gekitzelt. Frühlingszeit bedeutet Paarungszeit. Rehe, Vögel, Hasen und Füchse bekommen Nachwuchs. Was gibt es Niedlicheres, als ein kleines Rehkitz im Beisein der Mutter zu beobachten? Kaum etwas ist schöner anzusehen, als eine glückliche Hasenfamilie, die durch Wälder und über Felder hoppelt. Doch diese Zeit ist besonders für die Jungtiere heikel, und sie benötigen vor allem eines – Ruhe. Die Sterblichkeit der Jungtiere ist von Natur aus hoch, und leider ist der Mensch nicht immer ganz unschuldig daran. Hier erfahren Sie, wie Sie die Jungtiere in den ersten Lebensmomenten schützen können und wann es Zeit ist, einzugreifen.

Oberste Priorität: Ruhe und Privatsphäre

Rottweiler geht an der Leine im Wald spazieren
@ RebeccasPictures - pixabay user_id:18516

Die Natur und insbesondere Wälder sind in den letzten Jahren als Rückzugsort für den Menschen immer beliebter geworden. Stille, frische Luft und abseits vom hektischen Alltagsstress ziehen immer mehr Sportler zum Joggen in den Wald. Für Familien mit Kindern stellt der Wald einen riesigen Abenteuerspielplatz dar, und Hundehalter lassen ihren treuen Vierbeiner gerne mal frei laufen. Doch all das bedeutet Stress für die tierischen Waldbewohner. Waldwege sind keine Aschenbahn, auf der man seine Runden drehen kann, und Wälder sind keine Spielplätze – weder für Kinder noch für Hunde. In der Aufzucht der Jungtiere benötigt es Ruhe. Nähe zu Menschen bedeutet Stress. Daher gilt für alle Hundehalter im Wald: Führen Sie ihre Fellnase an der Leine! Auch wenn der Hund die beste Erziehung genießt und auf Kommandos hört, weckt ein hoppelnder Hase den natürlichen Jagdtrieb Ihres Vierbeiners. Unterschätzen Sie diesen nicht!

Gestalten Sie den Familien-Spaziergang ruhig und bleiben Sie auf den Waldwegen. Einige Vogelarten, zum Beispiel der seltene Flussuferläufer, brüten am Boden. Da sie Künstler im Tarnen der Nester sind, werden sie häufig übersehen und leicht zerstört. Vermeiden Sie den Aufenthalt im Wald in der Dämmerung, denn das ist die Zeit, in der die Wildtiere aktiv werden und aus ihren Verstecken hervorkommen.

Genießen Sie die Ruhe, die Natur und die magische Atmosphäre am Tag. Sollten Sie Felder besitzen, überprüfen Sie, bevor Sie das hohe Gras abmähen, ob sich darin nicht ein Jungtier befindet. Viele Wildtiere, wie der Fuchs, Rehe, Marder oder auch Greifvögel, legen ihre Jungen in dem hohen Gras ab. Doch was zunächst als gutes Versteck wirkt, wird durch den Mäher zur tödlichen Gefahr.

Die Verhaltensregeln im Überblick:

  • Ruhe (Wälder sind kein Sport- oder Spielplatz)

  • Hund immer (zu jeder Jahreszeit) anleinen

  • Auf den Waldwegen bleiben

  • Regeln beachten (Befinden Sie sich in einem Naturschutzgebiet?)

  • Tiere nicht anfassen und nur aus der Ferne beobachten

Ein Feldhase schaut aus dem hohen Gras hervor
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Wildtiere nicht berühren!

Ein Rehkitz mit der Hirschkuh auf einem Feld
@ Snap_it - pixabay user_id1125834

Ganz wichtig ist auch, dass Sie, egal wie süß die Jungtiere aussehen und wie verlockend die Situation sein mag, die Tiere nicht anfassen. Einige Elterntiere verstoßen ihren Nachwuchs, wenn er nach Menschen riecht. Besonders bei jungen Greifvögeln besteht die Gefahr, dass Sie den kleinen Flattermann in gut gemeintem Einsatz unnötig aus der Familie reißen. Häufig verlassen die Jungen schon das Nest, bevor sie überhaupt fliegen können, und werden dann von den Eltern am Boden weiter versorgt. Wenn Sie junge Säugetier-Babys alleine entdecken, wollen Sie vielleicht instinktiv helfen und bringen das Tier zu einem Tierarzt oder in eine

Auffangstation. Doch auch hier kann es sein, dass sich ein Elternteil ganz in der Nähe auf Futtersuche befindet. Bevor Sie eingreifen, entscheiden Sie nach folgenden Tipps, ob das Jungtier tatsächlich Hilfe benötigt. Falls Sie sich unsicher sind, kontaktieren Sie einen Wildhüter!

So erkennen Sie, ob das Tier Hilfe benötigt:

  • Ist das Tier offensichtlich verletzt (Fraktur eines Körperteils, blutende Wunde, etc.)?

  • Wurde das Tier von einem Beutegreifer gefangen?

  • Ist das Tier schwach, ausgehungert und zittert?

  • Liegt das Tier bei einem toten Elternteil und sind auch keine anderen Tiere der gleichen Art in der näheren Umgebung? (Oftmals übernehmen Familienmitglieder oder andere erwachsene Tiere der gleichen Gattung die Aufzucht)

  • Befindet sich das Tier an einer lebensbedrohlichen oder ungewöhnlichen Stelle (z. B. am Straßenrand einer vielbefahrenen Straße)?

@ sharkolot - pixabay user_id25467781

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