Bestand der Seeadler steigt in Deutschland

Der Seeadler gehört zu der Familie der Habichtartigen (Accipitridae) und zur Gattung der echten Adler. Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der Seeadler nahezu ausgerottet. Doch heute fühlt sich das Wappentier Deutschlands auch bei uns wieder richtig wohl. Der Bestand der majestätischen Vögel hat sich insbesondere durch Schutzbemühungen und ein gesteigertes Bewusstsein für ihre Schutzbedürftigkeit schnell und stark erholt. Während Mitte des 20. Jahrhunderts nur noch sieben Seeadlerpaare in Deutschland nisteten, sind es nach Schätzungen des WWF in diesem Jahr etwa 970 Paare. Der Seeadler ist mit einer Flügelspannweite von bis zu 2,50 Metern der größte Greifvogel, der in vielen Ländern Europas heimisch war.

Brutzeit und Aufzucht der Seeadler

Genauso mächtig wie die Flügelspannweite können auch die Horste der Seeadler sein. Am wohlsten fühlen sich die Greifvögel in Mitteleuropa, wenn sie ihre Horste in ruhigen Waldregionen in den Kronen alter Bäume errichten können. Dabei sind sie wahre Architekten – ein Horst kann gut und gerne einen Durchmesser von zwei Metern haben.

Das Seeadlerpaar – das im Übrigen sein ganzes Leben zusammen verbringt – brütet dort zwischen Februar und April gemeinsam ein bis drei Eier aus. Nach etwa 40 anstrengenden Tagen schlüpfen die Jungvögel und werden dann so lange von den Eltern versorgt, bis sie nach etwa drei Monaten selbst fliegen können. Schon im Herbst begibt sich der kleine Flattermann auf Wanderschaft. Die Jungen verlassen das elterliche Revier und schließen sich in Gruppen zusammen, um futterreiche Plätze zu finden. Es kann durchaus vorkommen, dass sich bis zu 20 Jungvögel zusammenschließen und gemeinsam einen Schlafplatz teilen. Sobald sie geschlechtsreif sind, beziehen die treuen Vögel mit ihrem Partner dauerhaft ein eigenes Brutrevier – idealerweise in der Nähe ihres Geburtsorts.

Gefahren für die Seeadler

Es ist ein großer Erfolg für den Artenschutz, dass sich die Population der Seeadler derart gut erholt hat. Unterschiedlichste Fallen, Jagd, aber vor allem die Zerstörung ihres Lebensraums und die Vergiftung durch das mittlerweile verbotene Insektizid DDT (Dichlordiphenyltrichlorethan) brachten die majestätischen Greifvögel in Deutschland mehrmals an den Rand der Ausrottung. Nach der katastrophalen Zeit der 1960er-Jahre, in der lediglich sieben Seeadlerpaare in Deutschland lebten, galt der „König der Lüfte“ auch 1993 noch als gefährdet. Durch das DDT-Verbot, internationale Gesetze gegen den Handel mit Eiern und

Seeadler im Flug
@ sharkolot - pixabay user_id25467781

zahlreiche weitere Schutzmaßnahmen stieg der Bestand jedoch stetig an. Der Erfolg des Artenschutzes gipfelte 2005 darin, dass der Seeadler von der Roten Liste gestrichen werden konnte. Doch um die Adler auch in Zukunft noch bestaunen zu können, gilt es, ihren Lebensraum weiterhin zu schützen. Besonders die Abholzung alter Bäume nimmt ihnen den wertvollen Platz, um ihre Horste zu errichten und in aller Ruhe brüten zu können. Zudem stellt die menschliche Infrastruktur – etwa Windräder oder Strommasten – sowie Giftköder oder die Vergiftung durch Bleimunition eine große Gefahr für sie dar.

Rückkehr auch nach Österreich

Auch in unserem Nachbarland Österreich gibt es gute Nachrichten zu vermelden. Der Seeadler galt dort schon ab den 1950er-Jahren als ausgestorben. Doch auch hier ist es gelungen, dank intensiver Schutzmaßnahmen den Rückgang zu stoppen und das rasche Wachstum der Population voranzutreiben. Inzwischen brüten etwa 90 Seeadlerpaare in Teichlandschaften, in Seegegenden und im Tiefland mit größeren Gewässern. Dort finden sie sowohl die benötigte Ruhe als auch ausreichend Nahrung wie Fische und Wasservögel.

Gefährdet sind jedoch andere Arten aus der Familie der Habichtartigen: So etwa der Schrei-, Stein-, oder Fischadler.

Ein Seeadler stößt sich von einem Baum ab
@ sharkolot - pixabay user_id25467781

 

Steckbrief Seeadler

Größe: 76-92 cm groß

Flügelspannweite: 180-240 cm

Farbe: Hauptfarbe dunkelbraun mit etwas hellerer Kopfzeichnung

Lebensraum: Zur Brut zieht es den Seeadler in ruhige Wälder mit alten Bäumen oder an Klippen

Nahrung: Fische, Säugetiere, Vögel, Aas

Besonderheiten: Der Adler ist ein echtes Kraftpaket. Auf der Suche nach Nahrung kann er Beute bis zu einem Gewicht von 5 Kilogramm überwältigen.

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