Der Anfang vom Ende des Walfangs in Island? Walfang wird immer unwirtschaftlicher!

Wusstest du, dass Nebenprodukte wie Öle, Knorpelmasse und Fette früher in Seifen, pharmazeutischen Produkten und auch in Textilien verwendet wurden? Doch bereits seit dem Jahr 1986 ist der kommerzielle Walfang von der Internationalen Walfangkommission (IWC) verboten. Dennoch betreiben drei Länder – Japan, Norwegen und Island – getrieben von Profitgier weiterhin die Jagd auf die teils stark gefährdeten Riesen.

Aus Island erreicht uns jetzt jedoch eine erfreuliche Nachricht: In diesem Jahr verzichtet Island auf den Walfang. Eine großartige Neuigkeit für die bedrohten Meeressäuger, denen somit die grausame Jagd und der Tod erspart bleiben.

Walfleisch verliert an Bedeutung

Erst im vergangenen Jahr erteilte die isländische Regierung in Reykjavík eine bis 2029 gültige Jagdlizenz. Doch nach Medienberichten fällt die Jagdsaison aufgrund wirtschaftlicher Turbulenzen und der sinkenden Nachfrage nach Walfleisch buchstäblich ins Wasser.
Der Export nach Japan, dem Land mit dem größten Markt für Walfleisch, stagniert. Unglaublich, aber wahr: Kinder in japanischen Schulen bekommen das von Umweltgiften wie Quecksilber belastete Walfleisch in den Kantinen serviert. Die Nachfrage sinkt allerdings drastisch – 1962 wurden noch 233.000 Tonnen Fleisch verkauft, 2020 waren es lediglich 2.000 Tonnen. Der Bedarf des japanischen Marktes ist gesättigt und wird durch die einheimischen Walfänger gedeckt.

Infolgedessen sinkt der Preis für das Walfleisch, weshalb der Export laut dem Chef des isländischen Walfangunternehmens Hvalur, Kristján Loftsson, nicht mehr rentabel ist. Die Mitarbeiter sind laut einem Bericht des Senders RÚV bereits darüber informiert worden. Man wolle die Situation im nächsten Jahr neu bewerten und entsprechend handeln, so Loftsson.

Zwergwale schwimmen in einer Gruppe
@ wernersen04 - pixabay user_id8777888

Hoffnung für den Wal: Steht Island vor dem Ende des Walfangs?

Bereits im vergangenen Jahr verzichtete Hvalur aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage auf den Walfang, obwohl das Unternehmen die Jagdlizenz für fünf weitere Jahre erhalten hatte. Allerdings schreibt das Walfangunternehmen schon seit mehreren Jahren Verluste. Zudem gewinnt der Tourismus – insbesondere die Beobachtung von Walen – in Island zunehmend an Bedeutung.

Aufgrund dieser Faktoren könnte der Walfang in Island vor dem endgültigen Aus stehen. Die pro Saison zur Jagd freigegebenen 217 Zwergwale und 209 Finnwale können zumindest vorerst aufatmen – die Absage der diesjährigen Jagd erspart ihnen viel Leid und den Tod. Finnwale sind nach dem Blauwal die zweitgrößten Meeressäuger der Welt und gelten laut Roter Liste als gefährdet. Schätzungsweise rund 100.000 Tiere dieser Art schwimmen noch in den globalen Gewässern.

Ein einzelner Finnwal
Wikimedia Commons - wikipedia.org

Steckbrief Finnwal

Größe: Männlich bis zu 25 m, Weiblich bis zu 27 m

Gewicht: Männlich bis zu 70 Tonnen, Weiblich bis zu 120 Tonnen

Farbe: Oberseite dunkelgrau bis bräunlich, Unterseite weiß

Lebenszeit: Bis zu 100 Jahre (der älteste Finnwal wurde auf 111 Jahre geschätzt)

Nahrung: Bis zu 1.800 kg Fisch pro Tag

Lebensraum: Kältere Gewässer

Geschwindigkeit: Bis zu 45 km/h

Besonderheiten: Eine einzelne Mittelrippe auf dem Kopf und asymmetrische Zeichnung (rechte Unterlippe, Mundhöhle und Barten weiß, gesamte linke Seite dunkel)

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