
Die bevorstehende Osterzeit ist im christlichen Glauben eine Zeit der Auferstehung und des Erwachens von neuem Leben. Es ist eine besondere Zeit, die viele von uns mit bunten Eiern, Schokolade und fröhlichen Familienfeiern verbinden. Viele Kinder freuen sich über die Geschenke, die der Osterhase in das Osternest legt. Ein beliebtes Geschenk sind zu dieser Zeit neben Schokolade auch Kaninchen, Küken oder andere Haustiere.
Es mag verlockend sein, dem eigenen Kind mit dem tierischen Geschenk strahlende Augen zu bereiten, doch es ist eine Entscheidung, die nicht leichtfertig getroffen werden darf. Denn aus diesen kleinen, unschuldigen Wesen werden schnell große, anspruchsvolle Tiere, die Pflege, Aufmerksamkeit und viel Verantwortung erfordern. Jung und alt begeben sich am Ostersonntag auf die Suche nach den bunten Eiern. Doch woher kommt der Brauch mit den gefärbten Eiern und worauf sollte man für ein tierfaires Osterfest achten? Neben der Ostereiersuche ist auch das Osterfeuer ein weit verbreiteter christlicher Brauch. Doch darin lauert die Gefahr für Igel, Amphibien und Vögel.
Warum Tiere als Geschenke eine schlechte Idee sind
Es mag niedlich erscheinen, ein kleines Häschen im Korb zu sehen. Die Vorstellung der leuchtenden Kinderaugen beim Anblick des Tieres ist sicherlich unbeschreiblich, doch ein Tier ist kein Spielzeug. Es ist ein fühlendes Lebewesen, das Bedürfnisse hat – von der artgerechten Haltung über die richtige Ernährung bis hin zur täglichen Beschäftigung. Wenn Kinder mit den Erwartungen an ein neues Haustier konfrontiert werden, können die langfristigen Folgen für das Tier gravierend sein. Besonders bei den schnell wechselnden Interessen der Kinder wird die Verantwortung für die Pflege der Tiere zur Nebensache.

Zu viele Tiere werden zu Ostern verschenkt und später wieder abgegeben, weil die Realität der verantwortungsbewussten Tierhaltung erst später klar wird. Gerade bei den mit dem Osterfest in Verbindung gebrachten Kaninchen sollte bedacht werden, dass sie keine Kuscheltiere sind. Oftmals mögen sie es nicht, zu viel gestreichelt, hochgehoben oder gekuschelt zu werden.
Anstelle eines lebendigen Tieres, das unter Umständen nicht die richtige Pflege und Aufmerksamkeit erhält, können Sie sich dafür entscheiden, eine Patenschaft für ein Tier zu verschenken. Das ist nicht nur ein Geschenk, das im wahrsten Sinne des Wortes Leben rettet, sondern es trägt auch zu einer nachhaltigeren und verantwortungsvolleren Haltung gegenüber Tieren bei. Wenn Sie sich dennoch für ein tierisches Geschenk entscheiden, informieren Sie sich im Vorfeld über die Herausforderungen der tierfreundlichen Haltung. Haben Sie genügend Zeit? Können Sie genügend Beschäftigungsmöglichkeiten und Platz bieten? Beachten Sie, dass es sich bei einem Tier nicht um eine Sache handelt, sondern um ein Lebewesen mit Gefühlen, das es verdient hat, mit Respekt und Würde behandelt zu werden.
Verantwortung bei der Ostereierwahl
Großer Beliebtheit an Ostern erfreuen sich die buntbemalten Eier. Aber warum spielen sie eine so große Rolle in der Tradition des Osterfestes? Ostereier und insbesondere das Schlüpfen der Küken aus der Schale steht für den Beginn eines neuen Lebens, wie die Geburt Jesu in der christlichen Tradition. Doch auch beim Kauf der Eier gibt es Dinge, die für ein tierfaires Osterfest beachtet werden müssen. Achten Sie – nicht nur am Osterfest, sondern das ganze Jahr über – darauf, dass die Eier aus einer artgerechten Haltung stammen, zum Beispiel von Hühnern, die in Freilandhaltung leben.

Einen Hinweis, aus welcher Haltung die Eier stammen, finden Sie anhand der Kennzeichnung auf den Eiern selbst. Entscheidend hierfür ist die erste Ziffer bei dem Code, der Auskunft über das Ei gibt. 0 steht für Biohaltung, 1 für Freilandhaltung, 2 für Bodenhaltung und 3 für Käfighaltung. Die beste Haltung erfahren Hühner in der Biohaltung. Die Legehennen können sich unter anderem über viel Sonnenlicht, Scharräume, Legenester und Sitzstangen freuen. Diese einfache Entscheidung für eine tierfaire Haltungsform macht einen großen Unterschied im Leben der Tiere.
Todesfalle Osterfeuer: Das gilt es zu beachten
Ein weiterer Brauch zu Ostern ist das Osterfeuer – ein uralter Brauch, der in vielen Regionen lebendig gehalten wird. Doch gerade in den lodernden Flammen des Feuers liegt die Gefahr für Tiere, die in Heuhaufen oder dem aufgeschichteten Holz ihren Platz finden. Igel, Amphibien und Vögel verstecken sich oder errichten darin ihre Brutnester und sind durch das fahrlässige Entzünden des Feuers stark gefährdet. Bevor das Feuer entzündet wird, sollten Sie sich die Zeit nehmen, die Umgebung zu kontrollieren, das Holz erneut umzuschichten und die Tiere, die möglicherweise dort Unterschlupf gefunden haben, behutsam in Sicherheit zu bringen. Mit dieser Geste unterstreichen Sie die Bedeutung des Osterfestes und helfen mit, ein neues Leben zu ermöglichen.