Der #Luchs – Rückkehr in heimische Wälder

Der Luchs – ein scheuer Jäger, die majestätischste und größte Katze Europas – findet in den heimischen Wäldern langsam ein Zuhause. Über ein Jahrhundert galt der Luchs in den deutschen Wäldern, wie dem Schwarzwald, dem Harz und dem Bayerischen Wald, als ausgerottet. Durch natürliche Wanderung und gezielte Auswilderung kehrt die streng geschützte Großkatze in die Wälder Deutschlands zurück. Der Weg des Luchses zurück ist weiterhin beschwerlich, doch es gibt Hoffnung, die elegante Raubkatze fest in das Ökosystem der Wälder eingliedern zu können.

Steckbrief Luchs

Der Luchs gehört zur Ordnung der Raubtiere und zur Familie der Katzen. Ein ausgewachsenes Exemplar erreicht die Größe eines Schäferhundes (Schulterhöhe ca. 50-70 cm, Kopf-Rumpflänge ca. 80-130 cm). In seiner natürlichen Umgebung fühlt er sich in waldreichen Regionen mit vielen Rückzugsmöglichkeiten so richtig wohl. Im Schutz der Bäume erreicht der Kuder (männlicher Luchs) in seinen Streifzügen eine Reviergröße von 200 bis 400 Quadratkilometern. Die Kätzin ist etwas gemächlicher unterwegs, denn ihr Revier beträgt ca. 50 bis 150 Quadratkilometer. Ebenso charakteristisch wie die Pinselohren, der rundliche Kopf oder der Stummelschwanz ist die gefleckte Fellzeichnung der Tiere und die schleichende Gangart, die das Tier noch eleganter wirken lässt.

 

Luchs auf einem Ast
@ wallner - pixabay user_id:974517

Die Fortpflanzung findet in den späten Wintermonaten, von Januar bis März, statt und der Wurf der Kitze, wie die Jungtiere der Luchse genannt werden, erfolgt in der Regel zwischen Mai und Juni. Die Wurfgröße liegt bei ein bis vier Jungtieren. Nach der Geburt zieht die Kätzin die Jungen alleine auf, bis sie im Alter von 10 Monaten die Familie verlassen und sich selbst ein Revier suchen. In der Aufzucht kommt es für die Kitze auf den Jagdinstinkt und die Fürsorge der Mutter an, die das Überleben sichert.

Die Wiederansiedlung des Luchses

Eine zentrale Rolle in der Rückkehr des Luchses spielt die gezielte Auswilderung der Raubtiere. In den 90er Jahren wurde damit begonnen, die ersten Tiere aus Frankreich in den Pfälzer Wald auszuwildern. Durch die Auswilderungen sind einzelne Luchse mittlerweile fest in Hessen, Bayern, Sachsen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg sesshaft. Da der Luchs nach wie vor auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten steht, ist er seit 2024 eine der Pledge-Arten. Das bedeutet, dass sich die Bundesrepublik Deutschland im Rahmen der EU-Biodiversitätsstrategien 2030 selbst zur Aufgabe gemacht hat, die Population der Luchse zu fördern.

Ein Beispiel hierfür ist das Bundesland Thüringen. In einem vom Thüringer Umweltministerium geförderten Projekt „Luchs Thüringen – Europas Luchse vernetzen“ werden bis 2027 jährlich fünf Großkatzen ausgewildert. Nach einer Bilanz von 2024 haben zwei Kuder und zwei Kätzinnen im Thüringer Wald ein festes Revier beansprucht. An der Grenze des Schiefergebirges und Oberfrankens wurden drei wildlebende Luchse gesichtet. Besonders positiv war im Sommer 2024 die Sichtung einer Kätzin mit zwei Jungtieren im östlichen Teil des Thüringer Waldes.

 

Ein liegender Luchs
@ schauhi - pixabay user_id:2509795

Auch in Hessen konnten vier Tiere als sesshaft nachgewiesen werden. Auch hier ist eine Familie, bestehend aus der Mutter und den Jungen, gesichtet worden. Ein weiteres Weibchen sowie zwei Männchen gelten ebenfalls als sicher. Insgesamt kam es in Hessen beziehungsweise Nordhessen zu 82 Sichtungen. In Bayern wurde die Population der Luchse anhand der gezielten Auswilderung und durch Monitoring gefördert. 2022/2023 konnten in der bayerischen Region 58 selbstständige Luchse sowie zwei Jungtiere nachgewiesen werden. Im Harz stieg die Zahl der zwischen 2000 und 2006 24 ausgewilderten Großkatzen ebenfalls deutlich auf 90 Tiere an.

In den letzten Jahren konnte ein langsamer, aber kontinuierlicher Anstieg der Luchspopulation festgestellt werden. Im Jahr 2018 erfassten Experten rund 100 Luchse. Vier Jahre später stieg die Zahl auf 120 Tiere und im Jahr 2023 wurden etwa 200 Tiere gezählt. Die stetige Ausbreitung der Tiere ist ein wichtiger Hinweis auf die langfristige Stabilität der Population. Mit dem Bau von Grünbrücken oder Wildtierquerungen wird die Ausbreitung und der Schutz der Großkatzen gefördert.

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