#Krötenwanderung – So unterstützen Sie Amphibien auf ihrem Weg

Sobald sich das Thermometer auch in den Nächten ein deutliches Plus anzeigt, beginnt Jahr für Jahr ein faszinierendes Naturphänomen – die Krötenwanderung. Nur selten bekommen wir Menschen etwas von der großen Wanderschaft von Fröschen, Kröten oder Molchen mit, denn die Tiere machen sich erst in der späten Abenddämmerung auf den Weg. Oftmals sind Straßenschilder der einzige Hinweis auf die besondere Zeit, doch diese ist für die wandernden Amphibien alles andere als ungefährlich. Wir wollen in diesem Artikel darauf schauen, wieso Kröten auf Wanderung gehen, was die größte Gefahr ist und wie Sie Amphibien bei ihrer Wanderung unterstützen können.

Wann und warum wandern Amphibien?

Kröte auf einer Straße in der Dunkelheit
@ BaNNanE007 - pixabay user_id2842942

Mit den Sonnenstrahlen und den wärmeren Temperaturen erwachen die Frühlingsgefühle der Amphibien. Oftmals ist dies schon Ende Februar oder Mitte März der Fall. Dann beginnen die Tiere, ihr Winterquartier zu verlassen und an die Gewässer zurückzukehren, an denen sie geschlüpft sind, um sich fortzupflanzen. Aufgrund eines speziellen Organs im Gehirn und des ausgeprägten Geruchssinns sowie der Orientierung an Straßenrändern und Waldwegen finden die Tiere ihr gewünschtes Ziel. Kröten und Frösche starten ihre große Reise bei Einbruch der Dunkelheit und legen bis zu ihrem

Laichgewässer oftmals mehrere Kilometer zurück. Dabei wandern sie pro Tag nur etwa rund 600 Meter, weshalb die gefährliche Wanderung mehrere Tage dauern kann. Sollte das bevorzugte Gewässer ausgetrocknet sein, suchen sie sich ein neues oder bilden den Laich zurück, um dann im nächsten Jahr zu laichen. Den Partner zur Fortpflanzung finden die Kröten oft schon auf dem Weg zum Gewässer. Das Männchen macht es sich dann auf dem Rücken des Weibchens bequem und lässt sich die restliche Strecke huckepack tragen. Nicht selten kommt es dabei vor, dass das Weibchen gleich mehrere Männchen zum Laichgewässer trägt. Um sich vor Fressfeinden zu schützen, wandern die Kröten in einer großen Gruppe von teils hunderten Tieren. Doch Fressfeinde sind nicht die größte Gefahr der Amphibien bei der anstrengenden Wanderung.

Der Straßenverkehr - Tödliche Gefahr für Amphibien bei der Wanderung

Da Kröten, Frösche und Molche auf ihrem Weg zu den Gewässern viele Straßen und Wege überqueren müssen, sterben jedes Jahr unzählige Kröten durch den Straßenverkehr. Oftmals werden die kleinen Amphibien, die es vorziehen, im Dunkeln zu wandern, schlicht übersehen. Ihr natürliches Verhalten ist ihnen hier auch keine große Hilfe, denn sobald Gefahr droht, verharren die Tiere regungslos. Dadurch und durch die hohe Geschwindigkeit sind sie nicht in der Lage, den rollenden Gefahren auszuweichen.

@ dersil3nt - pixabay user_id3380374

Auch wenn wir versuchen, den Kröten auszuweichen und das Auto mittig über die Tiere zu steuern, ist das oftmals der sichere Tod. Denn die Amphibien müssen nicht einmal von den Reifen getroffen werden. Autos erzeugen, wenn wir über die Tiere hinwegfahren, einen Unterdruck, der schon bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h die Organe der wandernden Kröten tödlich verletzt. Auch wenn sich nicht auf das km/h genau sagen lässt, ab wann Kröten sicher überleben, steigt die Überlebenschance bei einer maximalen Geschwindigkeit von 30 km/h erheblich.

Maßnahmen der Tierschützer, Gemeinden und Städte

Damit die gefährliche Wanderung für die kleinen Springer sicherer wird, errichten viele Tierschutzorganisationen, Gemeinden und Städte Krötenzäune an den Straßenrändern. Da die Kröten nicht so hoch springen können, um das Hindernis zu überwinden, hüpfen sie an den Zäunen entlang. Hier gibt es letztlich zwei Möglichkeiten, um die Tiere auf die andere Seite umzuleiten. Zum einen gelangen die Kröten durch einen extra errichteten Tunnel auf die andere Straßenseite.

Straßenschild: Krötenwanderung
@ Momo_2210 - pixabay user_id803751

Zum anderen werden Kröten in Fallen gesammelt und anschließend sicher über die Straße gebracht. Die Fallen bestehen aus vergrabenen Eimern, in die die Kröten und Frösche fallen. Diese werden von Tierfreunden mehrmals am Tag kontrolliert. Über Nacht kann es durchaus passieren, dass Hunderte Kröten in den Eimer fallen. Um Autofahrer auf die Krötenwanderung aufmerksam zu machen, stellen immer mehr Städte und Gemeinden Warnschilder auf, sperren wenig befahrene Straßen oder senken das Tempolimit.

So können Sie Amphibien unterstützen

Zuallererst: Nehmen Sie Warnschilder ernst und halten Sie sich an die Tempolimits! Sich an Mitmachaktionen von verschiedenen Tierschutzorganisationen zu beteiligen und dabei zu helfen, Fangzäune aufzustellen, ist eine Möglichkeit, wie Sie aktiv die Krötenwanderung unterstützen können. Wenn Sie einen Garten besitzen, können Sie eine Wasserstelle anlegen, an der die Frösche laichen können. Doch achten Sie darauf, dass im Garten keine tiefen Abgründe oder Löcher sind, die zur Gefahr werden könnten. 

Ein Frosch im Wasser
@ Georg_Wietschorke - pixabay user_id3238642

Stellen Sie notfalls Froschleitern auf, damit sich die Tiere selbst aus der misslichen Lage befreien und herausklettern können. Im Übrigen danken die Tiere Ihnen für die Hilfe, indem sie Schnecken, Insekten und Schädlinge fressen, die Ihre Pflanzen schädigen können! Da Frösche und Kröten Schutz vor großer Sonneneinstrahlung und Fressfeinden benötigen, ist es hilfreich, wenn sich in Ihrem Garten Pflanzen, aufgeschichtete Steine oder Froschhäuser befinden. Auch Holzhaufen oder Komposthaufen bieten Amphibien einen feuchten Rückzugsort, wenn es zu warm ist.

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