In den letzten Jahren ist das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Tierschutz in vielen Bereichen gewachsen – auch in der Tierfutterindustrie ist diese Bewegung erkennbar. Immer mehr Menschen, nicht nur Tierschützer, sondern auch Verbraucher, verlangen nach tierfairem Futter. Einem Futter, das nicht nur die Bedürfnisse unserer geliebten Tiere erfüllt, sondern auch den Planeten und die Lebewesen respektiert, die uns begleiten. Der Ruf nach einer ethischen, gesunden und nachhaltigen Ernährung für Tiere wird immer lauter, und viele fragen sich: Wie kann die Tierfutterindustrie diesen Anforderungen gerecht werden, ohne dabei Kompromisse beim Wohl der Tiere oder der Umwelt einzugehen? Es geht um mehr als nur um Nahrung – es geht um Verantwortung, Respekt und ein harmonisches Miteinander von Mensch, Tier und Natur. Tierfaires Futter geht weit über die reine Nahrungsversorgung hinaus. So fließen Aspekte wie die Herkunft der Zutaten, die Vermeidung von Tierquälerei in der Produktion und der Umweltschutz mit in die Produktion ein.
Die Herausforderungen der Tierfutterproduktion
Die Tierfutterherstellung ist so komplex wie viele andere Felder in der Produktion von Produkten. So wird eine Vielzahl von Rohstoffen benötigt, die aus unterschiedlichsten Quellen stammen. Oftmals wird in den Futtermitteln tierische Nebenerzeugnisse, wie Fischmehl oder pflanzliche Produkte wie Soja oder Mais verwendet. Einige dieser Rohstoffe kommen aus Industrien, in denen die Produktionsbedingungen häufig nicht den Kriterien von Nachhaltigkeit und Tierschutz entsprechen. Schauen wir uns das am Beispiel Fischmehl an.
Ein großes Problem bei der Produktion von Fischmehl und/oder -öl für Tierfutter ist die Nachhaltigkeit. So kann es hier zu Überfischung und in der Folge zur Zerstörung von Ökosystemen kommen. Die Verwendung von tierischen Nebenerzeugnissen wirft einen Schatten über die ethische Vorstellung der Nahrungsproduktion. Bei der Produktion von pflanzlichen Produkten kommt ein weiterer Faktor ins Spiel – die Umwelt. So steht der Anbau von Soja für Futtermittel oft mit der Abholzung von Regenwäldern und der Ausbeutung der Landarbeiter in Verbindung. Zudem wird in dieser Produktion nur selten auf den Einsatz von chemischen Düngemitteln und Pestiziden verzichtet. Das geht zu Lasten der Umwelt, zum Beispiel durch die Wasserverschmutzung, aber auch die Gesundheit der Tiere wird leichtfertig riskiert. Die tierfaire Tierfutterindustrie muss also sicherstellen, dass alle Zutaten aus ethisch verantwortungsvollen Quellen stammen. Dies beinhaltet den Verzicht auf Rohstoffe aus der Massentierhaltung, aus umweltschädlichen Praktiken oder schlechten Arbeitsbedingungen. Nur dadurch kann die Produktion den Tieren zugutekommen und den Planeten zugleich schonen.
Der Einfluss der Nachhaltigkeit auf die Futtermittelproduktion
Die tierfaire Tierfutterindustrie legt den Fokus, neben den ethisch verantwortungsvollen Quellen, die das Tierwohl schützen, auch auf die Nachhaltigkeit. So belastet die Herstellung von Futtermitteln nicht nur die Umwelt, sondern auch Ressourcen, die für die Produktion von tierischen und pflanzlichen Rohstoffen notwendig sind. Ein wachsender Trend ist die Verwendung von alternativen Proteinquellen, wie etwa Algen oder auch pflanzliche Proteine, um die negativen ökologischen Auswirkungen der traditionellen Futtermittelproduktion zu verringern. Algen sind eine vielversprechende Zutat, die in der Nahrungsmittelproduktion als hervorragende Proteinquelle dient. Zugleich spielt sie auch eine wichtige Rolle im Klimaschutz, denn Algen binden Kohlenstoffdioxid und benötigen keine landwirtschaftlichen Flächen. Dadurch spart man in der Landwirtschaft eine Menge Fläche ein, die für andere nachhaltige Ressourcen genutzt werden kann. Durch das Binden des Kohlenstoffdioxids gelten Algen als umweltfreundliche Futtermittelzutat. Eine weitere Basis stellen pflanzliche Proteine wie Hülsenfrüchte, Reis oder Quinoa dar. Diese Rohstoffe sind in der Regel weniger ressourcenintensiv und bieten eine gesunde, umweltfreundliche sowie tierfaire Alternative zu traditionellen Tierprodukten.
Tierschutz in der Futtermittelherstellung
Der Tierschutz ist in der tierfairen Tierfutterindustrie ein wesentlicher Bestandteil. In der Vergangenheit wiesen verschiedene Tierschutzorganisationen immer wieder auf die ethisch fragwürdigen Praktiken in der Futtermittelproduktion hin. Wie die genannte Verwendung von Rohstoffen aus der Massentierhaltung, bei der Tiere unter extremen Bedingungen gehalten werden. Ein Ziel ist es also, Futtermittel zu produzieren, die ausschließlich Zutaten aus artgerechter Haltung und ethischer Tierproduktion enthalten. Tierfair bedeutet hierbei nicht nur eine artgerechte Haltung, sondern auch, dass ihr Futter aus tierfreundlichen Quellen stammt. So sollen die Produkte nicht aus Rohstoffen aus tierquälenden Massentierhaltungen stammen und schon gar nicht auf grausame und unfaire Weise produziert werden.
Ein Beispiel für ein tierfreundliches Futter sind Produkte, die biologisch oder zertifiziert artgerecht produzierte Zutaten enthalten, bei denen sowohl die Haltungsbedingungen der Tiere als auch die Umweltauswirkungen berücksichtigt werden. Doch nicht nur die ethische Quelle ist ein Teil des Tierschutzes bei der Tierfutterindustrie, sondern auch die Vermeidung von unnötigen Zusatzstoffen. Wie auch bei unseren Lebensmitteln enthalten viele Futtermittel synthetische Aromen, Farb- oder Konservierungsstoffe. Eben jene Stoffe, die eine potenzielle Gefahr für die Gesundheit der Tiere darstellen. Eine tierfaire Futterproduktion setzt auf natürliche, gesunde Zutaten ohne künstliche Zusätze.
Ihre Entscheidung zählt
Verbraucher spielen wie in vielen kaufmännischen Bereichen eine entscheidende Rolle in der Entwicklung und dem Erfolg von Unternehmen – so auch in der tierfairen Futtermittelindustrie. Durch ihre bewussten Kaufentscheidungen nehmen sie einen direkten Einfluss auf die Produktion und den Markt, indem sie Produkte bevorzugen, die nachhaltig und tierfreundlich produziert worden sind. Wählen Sie Produkte, die auf Futtermitteln basieren, die aus verantwortungsvoll produzierten, regionalen und pflanzenbasierten Quellen stammen. So tragen sie zur Förderung von ethischen Praktiken bei und fördern das Tierwohl. Diese Nachfrage signalisiert den Unternehmen, dass Verbraucher Wert auf Transparenz, Tierschutz und ökologische Verantwortung legen, was wiederum Innovationen in der Futtermittelproduktion anregt. Ihre Entscheidung für den Kauf tierfairer Futtermittel ist ein erster Schritt, das Leben der Tiere nachhaltig zu verbessern.