Elektro- statt Pferdekutschen: Gemeinde auf Mallorca ersetzt Pferde durch E-Mobilität

Immer wieder kommt es bei Kutschfahrten zu Tierleid: Zu lange „Arbeitszeiten“, zu wenig zu trinken und stundenlanges Ausharren in der prallen Sonne zerren an der sanften Seele der Tiere. Dies findet auf Mallorca und insbesondere in der Touristenregion Alcúdia endlich ein Ende. Wie die Gemeinde mitteilte, plant das Rathaus, Pferdekutschen durch Elektrokutschen zu ersetzen. Auch wenn es (noch) kein allgemeines Verbot der Pferdekutschen gibt, ist diese Umstellung dennoch ein echter Gewinn für den Tierschutz und die leidenden Tiere. Während es in Andalusien und Belgien bereits Elektrokutschen gibt, startet Mallorca zum ersten Mal mit E-Kutschen in eine Touristensaison.

Pferdekutschen – alles andere als tierfair

Kutschfahrten erfreuen sich in vielen Regionen der Welt und bei vielen Touristen großer Beliebtheit. Doch die Pferde, die solche Kutschen ziehen müssen, erfahren während ihres „Arbeitstages“ viel Leid. Lange Standzeiten während des Wartens auf Kundschaft, zu wenig zu trinken und Kutscher, die die Tiere bis ans Limit und darüber hinaus treiben. Besonders in den heißen Monaten sind Kutschfahrten für die Tiere eine echte Qual.

Pferde sind anmutige Wesen, die es lieben, in einer Herde auf der grünen Wiese zu grasen. Mit wehender Mähne auf der Koppel zu galoppieren. Pferde sind kein Werkzeug und kein Verkehrsmittel. Sie sind Tiere mit Gefühlen, die auf Kosten der konsumierenden Gesellschaft häufig in Vergessenheit geraten. Die Pferde gehören auf frisches Grün und nicht auf grauen Asphalt – diese Einsicht hat endlich auch die mallorquinische Gemeinde Alcúdia gewonnen.

Zwei Pferde auf der grünen Wiese. Eins rollt sich im Gras.
@ DeniseHenze - pixabay user_id6885516

Einführung der Elektrokutsche noch vor der Touristensaison 2025

Pferde waren früher das Fortbewegungsmittel Nummer Eins. Erst durch die industrielle Revolution und den damit verbundenen Ausbau von Schienen und Automobilen wurden Pferde abgelöst. Während Touristen bei Kutschfahrten ein nostalgisches Gefühl entwickeln, leiden die Tiere unter dem Stress hupender Autos und dem Lärm um sie herum. In Alcúdia, einer Touristenregion auf Mallorca, hat dies mit dem Frühjahr für viele Pferde ein Ende. Denn wie die Gemeinde beschloss, forciert die Region den Umstieg auf Elektrokutschen. Die Fahrzeuge seien schon von der spanischen Regierung genehmigt und warten nur noch auf die technische Abnahme, um in der Touristensaison 2025 durchzustarten, erklärt Gemeinderätin Azahara Machado.

@ Rencie - pixabay user_id5410475

Alcúdia ist damit die erste Gemeinde auf Mallorca, die diesen wichtigen Schritt in Richtung Tierwohl geht. Machado erklärte zwar, dass die Gemeinde sowohl die Pferdekutsche als auch die Elektrokutsche erlaubt, jedoch hätten acht der zehn genehmigten Kutscher die Investition in die Umstellung auf E-Kutschen getätigt. Andere Gebiete von Mallorca wie Palma und Muro haben vor, bei einem guten Ergebnis der Umstellung ebenfalls Pferde- durch Elektrokutschen zu ersetzen.

Während immer mehr Städte, wie Barcelona oder Tel Aviv, ein generelles Kutschverbot erteilen, werden in den Städten Paris, London und Toronto keine neuen Kutscherlizenzen mehr vergeben. Ein Umstieg auf Elektrokutschen, wie er in Alcúdia umgesetzt wird und in Andalusien sowie Belgien schon etabliert ist, bedeutet für viele Pferde weniger Tierleid. Zudem wird dadurch der Straßenverkehr sicherer, denn schon ein Insektenstich oder ein Hupen kann den Fluchtreflex der sanften Tiere auslösen, was einen schweren Unfall zur Folge haben kann.

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