7 Fragen an den Experten für Bio-Tierfutter Alexander Rummler, Liebesgut Tiernahrung

Im Gespräch mit…
Alexander Rummler, Liebesgut Tiernahrung

Wir freuen uns, Ihnen Alexander Rummler von Liebesgut Tiernahrung in einem spannenden Gespräch vorstellen zu dürfen. Alexander Rummler widmet sich mit großer Leidenschaft der Zusammenstellung von hochwertigem, Bio-Tierfutter. Als Unternehmer legt er großen Wert auf Qualität und Nachhaltigkeit, um unseren Lieblingen eine gesunde und artgerechte Ernährung zu bieten. Nachdem er zunächst auf Fremdprodukte zurückgegriffen hat, entwickelt er heute selbst eigene Futterrezepturen und lässt diese extern von vertrauenswürdigen Partnern produzieren. Dabei achtet er nicht nur auf den Geschmack, sondern auch besonders auf die gesundheitlichen Vorteile für die Tiere.

Im Gespräch mit Alexander Rummler erhalten wir interessante Einblicke in die Herausforderungen und Chancen, die mit der Herstellung von Bio-Tierfutter verbunden sind, sowie einen Eindruck, was Bio-Hundefutter wirklich bedeutet.

Herr Rummler, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Gespräch nehmen. Sie haben sich darauf spezialisiert, Rezepturen für Bio-Futter für Katzen und Hunde zu entwickeln. Was hat Sie dazu motiviert, in diesen Bereich einzutreten? 

Ein Hund ist aus einer schwarzen Schale mit der Aufschrift Liebesgut
Foto: advance.media – Die Ideenküche GmbH

Schon immer war mir bewusst, dass die Ernährung einen enormen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von Menschen und Tieren hat. Als Tierliebhaber und jemand, der sich intensiv mit Ernährung und Futtermitteln beschäftigt, habe ich festgestellt, dass viele konventionelle Produkte nicht die Qualität und Transparenz bieten, die ich mir für die Tiere wünschen würde. Das hat mich dazu gebracht, mich intensiv mit der Entwicklung von Bio-Futterrezepturen auseinanderzusetzen – mit dem Ziel, artgerechte, gesunde und nachhaltige Ernährung für Hunde und Katzen anzubieten.

Welche Herausforderungen gab und gibt es bei der Entwicklung eigener Rezepturen?

Die Entwicklung eigener Rezepturen ist ein anspruchsvoller Prozess, der sowohl viel Fachwissen als auch Geduld erfordert. Eine der größten Herausforderungen besteht darin, eine optimale Nährstoffbalance sicherzustellen – das heißt, jede Rezeptur muss genau auf die ernährungsphysiologischen Bedürfnisse von Hunden und Katzen abgestimmt sein. Dabei dürfen weder Mangelerscheinungen noch eine Überversorgung mit bestimmten Nährstoffen entstehen.

Zudem sind Rezepturen nicht nur eine Frage der Zusammensetzung, sondern auch der Akzeptanz: Das Futter muss nicht nur gesund sein, sondern auch den Tieren schmecken.

Hinzu kommen gesetzliche Vorgaben und Zertifizierungsprozesse, die bei Bio-Produkten besonders streng sind. Trotz dieser Herausforderungen ist es uns wichtig, an unserer Philosophie festzuhalten: hochwertige, natürliche und artgerechte Futterrezepturen zu entwickeln, die sowohl den Tieren als auch der Umwelt zugutekommen.

Was genau bedeutet für Sie „Bio-Hundefutter“ und wie unterscheidet sich dieses von konventionellem Futter?

Für uns bedeutet Bio-Hundefutter, dass es aus streng kontrollierten, natürlichen Zutaten besteht – ohne Pestizide oder minderwertiger Füllstoffe. Wichtig ist auch, dass das Fleisch aus artgerechter Tierhaltung stammt. Der Unterschied zu konventionellem Futter liegt nicht nur in der besseren Qualität der Zutaten, sondern auch darin, dass es nachhaltiger produziert wird und eine gesündere, artgerechtere Ernährung ermöglicht.

Haben die Tiere, sei es Hunde oder Katzen, Vorteile davon, ausschließlich von Bio-Futter ernährt zu werden, oder gibt es hier auch Risiken?

Die Vorteile sind spürbar: Bio-Futter enthält hochwertigere Zutaten, ist frei von chemischen Zusätzen und oft besser verträglich – insbesondere für Tiere mit empfindlicher Verdauung oder Allergien. Risiken gibt es nur, wenn das Futter nicht ausgewogen ist. Deshalb legen wir großen Wert auf eine bedarfsgerechte Zusammensetzung, die alle wichtigen Nährstoffe enthält, sodass unser Futter als Alleinfuttermittel gefüttert werden kann.
Gutes Futter erkennt man auch daran, dass die Fellnase schneller satt ist und man somit weniger füttern muss. Damit werden vermeintlich teurere Futter „wieder günstig“.

Eine Katze vor Futterbeuteln und Dosen von Liebesgut Tiernahrung
Foto: advance.media – Die Ideenküche GmbH

Gibt es auch Tierfutter, das nicht als Bio gekennzeichnet werden darf, weil es aus einer bestimmten Fleischsorte besteht? Ist dieses Futter dann zwangsläufig schlechter?

Ja, das gibt es. Manche Fleischsorten – zum Beispiel Wild – stammen oft aus natürlichen Lebensräumen und können daher nicht als Bio zertifiziert werden, weil es keine kontrollierte Haltung gibt. Das bedeutet aber nicht, dass sie schlechter sind. Im Gegenteil, Wildfleisch ist sehr hochwertig, weil es frei von Medikamenten und künstlicher Fütterung ist.

Ähnlich verhält es sich mit Fleisch von Schafen und Ziegen. Diese Tiere spielen eine wichtige Rolle in der Kulturlandschaftspflege, da sie Weiden und unzugängliche Flächen offenhalten und zur Artenvielfalt beitragen. Besonders Weidehaltung ermöglicht eine natürliche Ernährung, was sich positiv auf die Fleischqualität auswirkt. Auch wenn nicht jedes Lamm- oder Ziegenfleisch ein Bio-Siegel trägt, stammt es dennoch aus nachhaltiger und artgerechter Haltung. Daher bewerten wir jede Zutat individuell, anstatt uns nur am Bio-Siegel zu orientieren.

Für empfindliche Hunde oder Katzen bieten z.B. Wild, Ziegen und Schafe eine gute Grundlage für deren Ernährung und bilden die Basis unserer Sensitive Linie.

Welche Tipps haben Sie für Tierhalter, die sich für Bio-Futter entscheiden wollen? Worauf müssen sie achten?

Unser Tipp von Liebesgut ist es, genau auf die Zutatenliste zu schauen. Ein hochwertiges Bio-Futter sollte keine minderwertigen Füllstoffe und unnötigen Geschmacksverstärker enthalten. Besonders wichtig ist zudem, dass die Rezeptur ausgewogen ist und alle essenziellen Nährstoffe enthält, die das Tier benötigt. Schaut auch immer auf die Fütterungsempfehlung, je weniger deine Fellnase benötigt, desto höherwertiger ist das Futter. Letztlich sollte das eigene Tier im Mittelpunkt stehen – jedes Tier hat individuelle Bedürfnisse.

Ein guter Tipp zum Schluss, habt Geduld bei der Futterumstellung und stellt dieses langsam um, indem ihr das neue Futter dem bestehenden Futter beimischt.

Zum Abschluss noch eine persönliche Frage: Was wünschen Sie sich allgemein für die Tierhaltung, sei es im Nutztierbereich oder auch in der Haustierhaltung?

Ich wünsche mir mehr Bewusstsein für eine nachhaltige und ethische Tierhaltung. Sowohl Haustiere als auch Nutztiere sollten mit Respekt behandelt werden und eine artgerechte Haltung erfahren. Wenn wir uns als Gesellschaft bewusster für Qualität, Nachhaltigkeit und Tierwohl entscheiden, können wir viel zum Positiven verändern – für unsere Tiere, aber auch für unsere Umwelt.

Kontakt

Alexander Rummler

Instagram: liebesgut_tiernahrung

Webseite: www.liebesgut-tiernahrung.de

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