Hamster, Meerschweinchen, Mäuse, Ratten, Kaninchen – Die süßen #Nager im Vergleich

Wer kennt sie nicht – die niedlichen „Fellknäule“, die flinken Tierchen mit dem freudigen „Quieken“. Nager gehören zu den beliebtesten Haustieren weltweit – und das aus gutem Grund! Sie sind nicht nur unglaublich süß und quirlig, sondern haben auch jede Menge Eigenheiten, die sie zu einzigartigen Freunden machen. Wer sind die Stars in der Nagerwelt? Hamster, Meerschweinchen und Kaninchen zählen zu den beliebtesten Haustieren unter Kindern, aber sind sie wirklich als Haustiere für Kinder geeignet?

Mäuse und Ratten gelten weitverbreitet als Schädlinge, doch auch diese kleinen Nager haben ihren eigenen Charme und sind weit mehr als nur ungeliebte Gäste. Sie sind echte Genies, unermüdliche und einfallsreiche Tüftler. Wir stellen die bekanntesten Nagerarten vor, werfen einen Blick auf ihre charmanten Eigenarten und geben Ihnen Tipps und Tricks zu einer tiergerechten Haltung.

Hamster – Fellkugel und Baumeister mit Persönlichkeit

Hamster – klein, flauschig, neugierig und unheimlich niedlich. Das sind nur ein paar Eigenschaften der beliebten Nager. Hamster lassen sich in drei verschiedene Arten unterteilen: Feldhamster, Mittelhamster und Zwerghamster. Goldhamster werden von vielen fälschlicherweise als eigene Art bezeichnet, zählen jedoch zu den Zwerghamstern. In ihrer Art gehören sie zu den Wühlern, was sich in ihrer Lieblingsbeschäftigung deutlich zeigt.

Sobald sie ihr Zuhause beziehen, beginnt es – das große Buddeln, Graben und Bauen. Sie sind wahre Baumeister, die mit allem, was sie in ihre kleinen Pfötchen bekommen, ihren Palast bauen und gestalten. Betrachtet man die unterirdischen Verstecke, kommt der Architekt der Natur zum Vorschein, der zudem noch zuckersüß ist. Kein Wunder also, dass sie sich vor allem bei Kindern großer Beliebtheit erfreuen. Doch sind Hamster wirklich das perfekte Haustier für Kinder? Hier ist ganz klar zu sagen, dass es auf das Wesen des Kindes ankommt. Will das Kind ein Tier, mit dem es kuscheln und spielen kann, so ist der Hamster definitiv die falsche Wahl. Die kleinen Nager sind nachtaktiv und erwachen dann, wenn das Kind schon schläft. Sie sind keine Kuscheltiere, die es bevorzugen, tagsüber in ihren selbstgebauten Villen zu schlafen und sich von der anstrengenden Nacht zu erholen. Wird der Hamster tagsüber wachgehalten und zum Kuscheln gezwungen, sinkt die Lebenserwartung und es widerspricht der tiergerechten Haltung.

@ metalboy – pixabay user_id:6273386

Ein weiterer Punkt, der mehr das Kind betrifft, ist die Lebensdauer der kleinen Nager, die je nach Art zwischen zwei und drei Jahren liegt. So wird das Kind, kaum dass es sich an seinen geliebten Freund gewöhnt hat, schon mit dem Tod und der Trauer konfrontiert. Außerdem zählt der Hamster entgegen vieler Vorstellungen nicht zu den pflegeleichtesten Tieren.

Regelmäßiges Reinigen des Käfigs und der Spielzeuge ist äußerst wichtig für die Gesundheit und eine artgerechte Haltung. Hierzu gehört außerdem ein ausreichend großer Käfig und viele Beschäftigungsmöglichkeiten. Hamster sind in der Nacht durchaus aktive Tiere und legen für die Futtersuche teilweise mehrere Kilometer zurück. Deshalb ist es wichtig, den süßen Nager diesen Freiraum zu geben. Ein Laufrad kompensiert zwar den eingeschränkten Bewegungsfreiraum, dennoch benötigen sie einen geeigneten Freilauf. Bedenken Sie dabei, dass Hamster nicht nur quirlige, sondern auch sehr schreckhafte Tiere sind und es Ihnen schwerfallen kann, die flinken Tierchen wieder einzufangen. In ihrer gesicherten Umgebung sollte der Käfig ein Mindestmaß von 150 x 70 cm (Länge x Breite) für einen Hamster haben. Warum nur für einen Hamster? Im Gegensatz zu Meerschweinchen sind Hamster von Natur aus Einzelgänger. Setzt man zwei Hamster in einen Käfig, kommt es unweigerlich zu einem Revierkampf um den besten Platz, der für beide Tiere dramatische Folgen haben kann.

Achten Sie auf viele Beschäftigungsmöglichkeiten. Einstreu, Chinchilla-Sand zum Buddeln und Wühlen. Verzichten Sie auf Plastikspielzeug und wählen Sie stattdessen Holz aus, denn wie es schon in der Ordnung der Tiere steckt, nagen sie ihre Spielsachen gerne an! Wenn der Hamster nicht gerade schläft, wie wild im Hamsterrad rennt oder sein Zuhause umgestaltet, dann findet man ihn beim Essen. In ihrer freien Wildbahn freuen sich die kleinen Hamster über Körner, Blätter, Blüten und als besonderes Leckerchen auch Feldfrüchte wie Kartoffeln oder Rüben. Achten Sie für eine tiergerechte Nahrung darauf, pflanzliche Nahrung mit Proteinen zum Beispiel durch Insekten anzureichern.

Ratten und Mäuse – Problemlöser, Entdecker und Abenteurer mit Charme

Ratten und Mäuse sind entgegen vieler Bilder wunderbare Haustiere und nicht nur Schädlinge. Sie begeistern durch ihre Neugier, Intelligenz und verspielte Art. Damit sie sich so richtig wohlfühlen, ist es wichtig, die richtigen Voraussetzungen zu schaffen. Dies gilt vor allem in Bezug auf die Käfiggröße, Beschäftigungsmöglichkeiten und Ernährung.

Beide Tiere besitzen ähnliche Eigenschaften und Futterwünsche. Von Natur aus sind die kleinen Nager aktive, intelligente und neugierige Begleiter. Aus diesem Grund ist genügend Auslauf und Beschäftigung unerlässlich. Wichtig bei den Käfigen, die mindestens 100 x 60 cm groß sein sollten, ist es zudem, dass der Gitterabstand der Stäbe nicht größer als 1 bis 1,5 cm ist, denn sonst könnten sie durch die Zwischenräume entkommen. Doch Achtung! – Ratten sind wirklich intelligent! Sie schaffen es womöglich, die Käfigtür zu öffnen! Da Ratten und Mäuse aufgrund ihrer Intelligenz äußerst aktive Gesellen sind, benötigen sie geistige Anreize. Erschaffen Sie verschiedene Ebenen in den Käfigen mit Leitern, Tunneln und Versteckmöglichkeiten. Platzieren Sie auch gerne ein Labyrinth in ihrem Käfig, um sie auch geistig zu fordern.

Eine kleine Maus auf der Hand.
(c) auenleben pixabay-user_id5005652

Ratten sind zudem sehr gesellige und soziale Tiere. Sie lieben es, Kontakt mit ihren Menschen aufzubauen und auf ihnen herumzuklettern. Ermöglichen Sie ihren kleinen Freunden deshalb auch den Kontakt zu Ihnen und geben Sie ihnen gesicherten Auslauf. In ihrer Neugier beschnuppern sowohl Ratten als auch Mäuse ihre Umgebung und nehmen die verschiedenen Gerüche mit ihren spitzen Näschen auf. In der Pflege sind Ratten und Mäuse unkompliziert.

Achten Sie nur darauf, dass der Käfig und das natürliche Einstreu regelmäßig gewechselt werden. Sollten Sie überlegen, was Sie Ihren tierischen Kumpels zu essen geben, können wir Sie beruhigen. Ratten sind Allesfresser, sie freuen sich über eine gesunde Portion frisches Obst oder Gemüse, über proteinreiche Mahlzeiten wie ein gekochtes Ei oder ein Stück mageres Fleisch. Gleiches gilt für Mäuse, aber in einer kleineren Portion. Da beide viel trinken, stellen Sie sicher, dass der Zugang zu frischem Wasser gewährt ist. Bei der Ernährung gibt es ein Mittel, um die Tiere zu füttern und gleichzeitig etwas zu fordern. Basteln Sie ihnen eine Rolle und verstecken Sie in Heu und getrocknetem Gras kleine Leckereien. Die Ratten werden sich mit einer ausgiebigen Kuscheleinheit bei Ihnen bedanken.

Meerschweinchen – Gemeinsam stark und doch stur

Meerschweinchen zählen zu den beliebtesten Haustieren. Sie sind liebevoll, gesellig, aber auch komplexe Tiere, die sich durch ihre Körpersprache und verschiedenen Laute (Pfeifen, Quietschen, Brommseln, Knottern, Murren) ausdrücken. Wenn man die kleinen Wesen erst einmal verstanden hat, sind sie tolle Begleiter im Alltag. Oftmals wirken Meerschweinchen faul und träge, das liegt dann an einer unpassenden Lebensumgebung. Von Natur aus sind die kleinen „Schweinchen“ Rudeltiere, das heißt, für die Haltung dürfen sie nicht alleine gehalten werden.

Sie benötigen eine Gruppe, um so richtig glücklich zu werden. Das wirft die Frage in den Raum: Wie groß sollte das Gehege sein? Das kommt natürlich auf die Größe der Gruppe an, doch generell gilt: je größer, desto besser. Für eine Gruppe aus fünf Tieren sollten Sie rund drei Quadratmeter zur Verfügung stellen, denn sie benötigen ausreichend Platz für ihre Bewegung. Bedecken Sie den Boden mit natürlichem Einstreu, wie etwa Hanfstreu. Da sie in der Gruppe aktiv sind und sich gerne spielerisch jagen, lieben sie auch Versteckmöglichkeiten oder Rampen, um sich so richtig auszutoben.

Bauen Sie verschiedene Ebenen, Treppen und Elemente ein, die sie neugierig erkunden können. Nach dem Herumtollen wird dann erstmal eine kurze Pause eingelegt. Stellen Sie sicher, dass hierfür ausreichend Rückzugsmöglichkeiten vorhanden sind, denn obwohl Meerschweinchen das Rudel brauchen, teilen sie ihr Häuschen nicht gerne mit einem Artgenossen.

@ violetta – pixabay user_id37547

Für die Ernährung benötigen die Meerschweinchen viel Heu, das der Hauptbestandteil der Nahrung sein sollte. Als Pflanzenfresser freuen sie sich hin und wieder auch über einen frischen Salat, Karotten, Gurken oder Kräuter. Gerne können Sie mit speziellem Meerschweinchenfutter etwas Abwechslung auf den Speiseplan bringen. Achten Sie allerdings darauf, dass das Futter keine getrockneten Früchte und keine Zuckerzusätze enthält. Da Meerschweinchen kein Vitamin C produzieren, ist es wichtig, dieses zum Beispiel durch frischen Paprika oder Brokkoli zuzufüttern.

Was sie in jedem Fall vermeiden sollten, ist es, den flauschigen Freunden Brot oder Milch zu geben. Beides kann zu Magen-Darm-Problemen führen. Stellen Sie außerdem sicher, dass es genügend Wasserspender gibt. Natürlich können Sie auch Wasserschalen aufstellen, doch diese müssen Sie öfter säubern, da sie durch die verschiedenen Tierchen schneller verschmutzt werden. Meerschweinchen sind von Natur aus sehr vorsichtige Tiere, weshalb sie eine tägliche Routine benötigen und Veränderungen einer eingehenden Prüfung unterzogen werden, bevor diese akzeptiert werden.

Kaninchen – Die Philosophen unter den Nagern

Kaninchen sind bei vielen Menschen als Haustiere sehr beliebt. In ihrer Art und ihrem niedlichen Aussehen mit der aktiven Stupsnase, den langen „Löffeln“, dem pauschigen Schwänzchen und dem flauschigen Köpfchen versprühen sie Eleganz. Die Langohren sind zudem äußerst schlau und wirken schon fast philosophisch, wenn sie „nachdenklich“ und genüsslich an einer Karotte nagen. Sie sind ohne Zweifel eher gemütliche Haustiere, die durch ihre Gelassenheit für viele Menschen ein Ruhepol sind. Auch sie sollten, wie die Meerschweinchen, nicht alleine gehalten werden, da sie den Kontakt zu Artgenossen suchen.

Das Gehege sollte pro Kaninchen ca. zwei bis drei Quadratmeter groß und mit Rückzugsorten ausgestattet sein. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Langohren nicht ausschließlich im Käfig gehalten werden können. Schaffen Sie ihnen einen sicheren Bereich, in dem sie herumspringen und sich beschäftigen können. Trotz ihrer entspannten Persönlichkeit lieben es die Kaninchen, neue Dinge zu entdecken und zu beschnüffeln. Wichtig für die Bereiche ist jedoch, dass die Umzäunung fluchtfest ist. Kaninchen sind bekannt dafür, dass sie alles, was sie zwischen ihre niedlichen Zähnchen bekommen, anknabbern und durchnagen.

Geben Sie ihnen ein paar Spielmöglichkeiten, wie Sandkästen zum Buddeln oder Leitern und Rampen zum Klettern. Als Einstreu für den Käfig sollten Sie wieder auf natürliches Hanfstreu oder Vergleichbares zurückgreifen. Dieses schont die kleinen Pfötchen und ist vergleichsweise leicht zu reinigen.

Thomas_G – pixabay user_id7083

Der Magen der Kaninchen ist äußerst anfällig. Geben Sie ihren Langohren deshalb pflanzliches Diätfutter wie Heu, frisches Gemüse oder frische Kräuter. Frisches Heu sollte in jedem Fall der Hauptbestandteil der Nahrung und immer vorhanden sein, da es die Verdauung der „Fellknäule“ fördert. Ergänzen Sie die Nahrung mit Leckereien wie frischem Paprika, Karotten, Brokkoli, Fenchel, Gurken oder Blattgemüse wie Salat und Löwenzahn.

Achten Sie darauf, stärkehaltiges Gemüse wie Kartoffeln und Obst zu vermeiden und Snacks wie süßes Obst nur in geringen Mengen zuzufüttern. Der Zugang und die Versorgung mit frischem Wasser muss stets gegeben sein. Kaninchen lieben die Interaktion mit ihren Haltern und genießen eine tägliche Streichel- und Kuscheleinheit.

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