#Tiere im Winter: So handeln Sie tierfair

Der Winter ist besonders für Wild- und Waldtiere eine herausfordernde Jahreszeit. Während wir Menschen es uns mit unseren Haustieren in warmen Wohnungen gemütlich machen, kämpfen zahlreiche Tierarten in kalten Temperaturen und Schnee ums Überleben. Bemerkenswert sind die Anpassungsfähigkeit der Tiere und die bemerkenswerten Überlebensstrategien, die sie in der Evolution entwickelt haben. So halten beispielsweise Igel, Haselmäuse und Fledermäuse oder auch Siebenschläfer in den Wintermonaten den sogenannten Winterschlaf – ein Phänomen in der Tierwelt. Eichhörnchen, Dachse oder Braunbären halten dagegen lediglich eine Winterruhe, während viele andere Wildtiere aktiv bleiben. Auf diese warten neben der Kälte auch noch die anstrengende und qualvolle Futtersuche. Doch auch Haustiere sind im Winter zahlreichen Gefahren ausgesetzt. In diesem Artikel wollen wir von Tierfair Ihnen einen Überblick über die Gefahren, Überlebensstrategien und Tipps geben, wie Sie auch in Ihrem Garten die Tiere im Winter unterstützen können.

Gefahren für die Tiere im Winter

Für Wildtiere wie Rehe, Wildschweine, Füchse oder auch Vögel beginnt mit einsetzendem Frost und Schneefall der tägliche Kampf ums Überleben. So sind sie neben den täglichen Gefahren durch den Menschen zusätzlich mit Herausforderungen wie Kälte und besonders Nahrungsknappheit konfrontiert. Die Nahrungsknappheit ist in Regionen mit starkem Schneefall und niedrigen Temperaturen besonders gravierend und erschwert das Leben für viele Tiere. Der Winter reduziert die Verfügbarkeit natürlicher Nahrungsquellen. Viele Pflanzen sind unter Schnee und Eis verborgen oder tragen keine nahrhaften Früchte mehr. Zudem sind in den Wintermonaten auch viele Insekten inaktiv. In der Folge der Mangelernährung kann es zu einer Schwächung des Immunsystems und im dramatischsten Fall zum Tod führen. Nicht zu unterschätzen ist trotz der zahlreichen Überlebensstrategien und der dicken Fell- oder Federpracht die Kälte. Viele Tiere sind extrem kälteempfindlich, vor allem, wenn sie durch Schnee und eisige Winde exponiert sind. Junge oder kranke Tiere sind besonders gefährdet.

Doch nicht nur die Tiere im Wald und im Freien sind im Winter Gefahren ausgesetzt. Auch Haustiere wie Hunde, Katzen und Kleintiere stehen trotz eines warmen Zuhauses vor der großen Herausforderung Winter. Natürlich entfällt hier bei tiergerechter Haltung die Nahrungsknappheit, allerdings bergen Salz und andere Streumittel sowie die Kälte große Gefahren. Ein weitverbreitetes und oft unterschätztes Problem ist jedoch die mangelnde Bewegung für den geliebten Vierbeiner. So kuscheln sich Katzen lieber in ihrem warmen Kratzbaum oder Körbchen ein. Bei Hunden sind die Besitzer in der Verantwortung, auch in den kalten Zeiten ausgedehnte Spaziergänge zu tätigen, denn Hunde benötigen ausreichend Bewegung und geistige Anreize, um gesund und fit zu bleiben. Doch Achtung! Hunde können frieren. Verschiedene Rassen verfügen nicht über ein Unterfell, weshalb sie sehr leicht frieren, was sich negativ auf ihre Gesundheit auswirken kann. Ein weiteres Problem sind Salz und chemische Streumittel, die auf den Straßen das Eis schmelzen. Diese können bei Haustieren Gesundheitsschäden verursachen. Freigängige Hauskatzen oder Hunde können die Chemikalien aufnehmen, wenn sie durch das Streumittel gelaufen sind. Wenn sie sich anschließend die Pfoten sauber lecken, gelangen die Chemikalien in ihren Kreislauf. Bei Hunden kann man gegen das Salz mit kleinen Stiefelchen Abhilfe schaffen. Das sieht nicht nur super süß aus, sondern ist auch tiergerecht! Zudem sollten Sie nach einem Spaziergang die Pfoten reinigen und auf Wunden untersuchen. Einige Hunderassen besitzen kein Unterfell, weshalb sie sehr leicht frieren können. Wenn Sie Ihrem treuen Begleiter vor dem Spaziergang einen Hundemantel anziehen, wird er Ihnen dankbar sein. So schützen Sie Ihre Tiere im Winter vor Krankheiten.

Übersicht der Hunde ohne Unterwolle

1. American Staffordshire Terrier, American Pit Bull Terrier, Boston Terrier

Auch große und muskulöse Hunde können frieren. Deshalb gilt bei den besonders in den USA beliebten Hunderassen: Vor dem Spazierengehen – erstmal Jacke anziehen!

2. Dalmatiner

Dalmatiner haben ein wunderschönes und glänzendes, kurzes Fell, aber kein dickes Unterfell. Deshalb sind sie gegen Kälte empfindlich und benötigen zusätzlichen Schutz in den Wintermonaten.

3. Whippet

Whippets haben ein kurzes, dünnes Fell ohne Unterwolle. Auch sie sollten bei tiefen Temperaturen durch den Mantel warm gehalten werden.

4. Italian Greyhound/Greyhound

Diese Windhundrasse hat ebenfalls ein sehr dünnes, feines Fell ohne Unterwolle. Sie sind sehr kälteempfindlich und brauchen daher im Winter Kleidung, um warm zu bleiben.

5. Weimaraner und Kurzhaarige Terrier

Weimaraner haben zumeist kurzes Fell, auch wenn es eine seltene langhaarige Variante gibt. Doch beide haben wie die kurzhaarigen Terrier kein Unterfell. Hier gilt im Winter: Bitte warm anziehen.

6. Doggen, Bulldoggen, Shar Pei

Bulldoggen haben durch ihre Zucht und ihre untypischen Proportionen Schwierigkeiten beim Atmen und Spielen. Auch das wärmende Unterwolle fehlt dieser Rasse.

7. Basenji

Basenjis haben ein kurzes, feines Fell ohne Unterwolle. Sie sind in der Regel pflegeleicht, aber auch hier besteht die Notwendigkeit, den Hund vor kaltem Wetter zu schützen.

8. Dobermann und Pinscher

Das Fell der Dobermänner und Pinscher ist zwar besonders pflegeleicht, aber für sie fehlt im Winter die Unterwolle. Deshalb bitten die majestätischen Hunde auch hier vor dem Gassigehen um einen Mantel.

9. Bologneser, Coton de Tuléar, Malteser, Yorkshire Terrier

Bologneser und Coton de Tuléar gehören zur Rasse der Bichons. Sie haben ein langes, lockiges Fell, das viel Schmutz aufnehmen kann und viel Pflege benötigt. Trotz allem haben die „kleinen Wilden“ kein Unterfell. Bei kälteren Temperaturen brauchen sie daher besonderen Schutz.

10. Chihuahua, Papillon, Irish Soft Coated Wheaten Terrier, Löwchen, Prager Rattler

Mal abgesehen davon, dass der Chihuahua die kleinste Hunderasse der Welt ist, haben auch die anderen kleinen Hunde kein dichtes Unterfell. Sie sind daher nicht besonders kälteresistent und benötigen in kalten Zeiten einen Schutz wie einen Hundemantel.

11. Magyar Vizsla

Der ungarische Jagdhund wird häufig auch als Familienhund gehalten. Doch auch wenn er ein Vorstehhund ist, hat er keine Unterwolle und benötigt im Winter eine wärmende Kleidung.

Überlebensstrategien der Waldtiere

Viele Wildtiere, wie Rehe, Wildschweine und Füchse, haben sich im Laufe der Evolution perfekt an die winterlichen Bedingungen angepasst. So entwickelten sie ein dichteres Winterfell, das sie vor der Kälte schützt. Ähnlich wie es bei Hauskatzen der Fall ist, wechseln Rehe ihr Fell, das im Winter dichter und wärmer ist, um sich gegen die eisigen Temperaturen zu wappnen. Wildschweine hingegen sind mit einer dicken Fettschicht versehen, die sie zusätzlich isoliert.

Da im Winter viele Pflanzen unter Schnee und Eis verborgen sind und Insekten sowie andere Tiere weniger aktiv sind, herrscht Nahrungsknappheit. Einige Tiere, wie der Igel oder der Dachs, halten Winterruhe oder Winterschlaf, um den kalten Monaten zu entkommen. Sie verkriechen sich in ihre unterirdischen Höhlen oder andere geschützte Orte, wo sie ihren Stoffwechsel deutlich verlangsamen. So fahren sie ihren Kreislauf komplett herunter und können mit geringerem Energieverbrauch überleben. Der Dachs etwa zieht sich in sein unterirdisches Bauwerk zurück, wo er den gesamten Winter über schläft. Vögel im Wald, wie der Specht oder die Eule, haben ihre eigene Strategie: Sie bleiben aktiv und suchen nach Insekten oder Samen, die sie unter der Rinde von Bäumen finden können. Viele Vögel haben außerdem eine besonders dicke Fettschicht, die sie vor Kälte schützt.

So können Sie Tiere im Winter unterstützen:

Auch wenn viele Tiere im Winter ihre eigene Strategie entwickelt haben, um die kalte Jahreszeit zu überleben, benötigen Wildtiere, Haustiere und Nutztiere mehr Unterstützung. Der Mensch kann einen wertvollen Beitrag leisten, um das Überleben und das Wohlbefinden der Tiere zu sichern. Stellen Sie in Ihrem Garten eine Futterstelle auf, um den bedürftigen Tieren die Nahrungssuche zu erleichtern. Vögel haben einen hohen Energiebedarf, um ihre Körpertemperatur zu regulieren. Sie können Futterstellen mit verschiedenen Samen, Nüssen und Meisenknödeln einrichten, um die gefiederten Tiere zu unterstützen. Besonders gerne stehen Sonnenblumenkerne und Erdnüsse auf dem Speiseplan. Doch achten Sie darauf, dass das Futter trocken und vor Schnee geschützt bleibt.

Vor Nässe und Kälte schützen ist ein weiterer Punkt, an dem Sie ansetzen können, um tierfair zu handeln. Hier gibt es auch eine Auswahl von einfachen Mitteln, wie Sie Ihren Teil dazu beitragen können, dass Tiere im Winter gut überleben. So reicht es für Vögel schon aus, wenn sich in Ihrem Garten immergrüne Sträucher oder Bäume befinden. Diese natürliche Möglichkeit bietet Vögeln Schutz vor Wind und Nässe. Doch nicht nur im Winter sind sie praktisch, denn die Tiere finden hier auch im Sommer bei schlechtem Wetter einen geeigneten Rückzugsort. Wenn Sie es etwas extravaganter für Vögel und Fledermäuse möchten, bauen Sie ihnen kleine Nistkästen. Hier ist es äußerst wichtig, dass die Kästen gut isoliert sind und nur über einen kleinen Eingang verfügen, damit sie vor kaltem Wind geschützt sind. Ähnliches können Sie Eichhörnchen zum Überwintern anbieten, doch die kleinen buschigen Wesen sind nicht wählerisch. So geben sich Eichhörnchen auch mit einem Laubhäufchen zufrieden, in das sie sich zurückziehen können – Gleiches gilt übrigens auch für Igel.

Doch uns ist es wichtig zu betonen, dass es auf ein gesundes Mittelmaß ankommt. Denn am Beispiel von Hunden ist es nicht so, dass sie bereits bei Temperaturen um 9 ºC einen Wintermantel benötigen. Auf der anderen Seite sind es aber auch keine Eisbären, die Minustemperaturen lieben. Den Hund im Winter im vermeintlich warmen Auto zu lassen, während man seinen Wocheneinkauf macht, ist auch keine gute Idee. Denn im Winter wird das Auto genauso schnell kalt, wie es im Sommer zu heiß wird. Differenzieren sollten Sie auch, ob Sie mit Ihrem Hund joggen oder mit ihm an der Leine und dem Kinderwagen gemütlich spazieren gehen. Während dem Hund wie uns Menschen beim Rennen und Toben warm wird, kühlt er bei einem langsamen Spaziergang sehr schnell aus.

Fazit: Wir sollten bei aller tierliebe unsere Tiere nicht vermenschlichen und den gesunden Tierfair-Verstand einschalten. Sie haben Fragen, wie Sie tierfair handeln sollen? Schreiben Sie Ihre Fragen an unsere Redaktion oder wenden Sie sich an Ihren Tierarzt.

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