Mit 34 Jahren hätte Braunbär Felix wohl selbst nicht mehr damit gerechnet, doch nach mehr als 30 Jahren findet er eine artgerechte Heimat im Bärenwald Arbesbach (Österreich). Viele Jahrzehnten hinweg musste der Braunbär-Opa als Attraktion unter unwürdigen Umständen und in einem viel zu kleinen Gehege verbringen. Ein Team von „Vier Pfoten“ bestätigte jetzt, dass diese Qual mit dem Umzug ein Ende hat. Trotz seines enormen Alters sei Felix fit genug, um in sein neues Zuhause umzuziehen.
„Vier Pfoten“ plant Umzug in den Bärenwald Arbesbach
Dank dem unermüdlichen Einsatz von „Vier Pfoten“ und einer breiten öffentlichen Unterstützung darf der slowenische Restaurantbär Felix den Rest seines Lebens in tierisch guten und artgerechten Bedingungen verbringen. Mit 34 Jahren erlaubt es die Gesundheit von Felix, in den Bärenwald Arbesbach umzuziehen. Die Freude über die neue Chance für den Restaurantbär ist riesig. Endlich darf Felix nach jahrzehntelangen Qualen in Pension gehen, freut sich Patricia Tiplea, Leiterin der Abteilung für Wildtierrettungen bei „Vier
Pfoten“. Auch wenn er schon sehr betagt sei, wartet im Bärenwald Arbesbach die Chance auf ein bärengerechtes Leben mit all der nötigen Pflege und Versorgung. „Wir wünschen ihm von Herzen, dass er sein neues Leben noch lange genießen kann“, so Tiplea weiter. Die Rettung als solche bezeichnet die Leiterin der Abteilung Wildtierrettung als echten Meilenstein und Erfolg für den Tierschutz. Die Rettung gibt Hoffnung „für jene slowenischen Bären, die nach wie vor unter fürchterlichen Bedingungen leiden.“ Tiplea ist dankbar für die Kooperation der Behörden und des Besitzers. „Sie haben die richtige Entscheidung getroffen“, freut sie sich. Nach einem ersten Lokalaugenschein bestätigte „Vier Pfoten“ gemeinsam mit der Wildtierärztin von der Veterinärmedizinischen Universität, Szilvia Kalogeropoulu, dass Felix fit genug für den Umzug sei. Aktuell laufen die Vorbereitungen auf den Transport nach Österreich. Bereits bei der ersten Kontrolle erhielt Braunbär Felix die notwendige Impfung und Entwurmung.
Ältester Bär in den Schutzzentren von „Vier Pfoten“
Mit dem Umzug in den Bärenwald Arbesbach wird Felix der älteste Braunbär von allen „Vier Pfoten“-Schutzzentren. Auch wenn er altersbedingte Probleme, insbesondere eine degenerative Gelenkerkrankung mit offensichtlicher Steifheit an seinen Hinterbeinen, hat, befindet sich Felix in relativ gutem Zustand. Sein Sehvermögen ist ebenfalls etwas beeinträchtigt, aber im Großen und Ganzen ist er fit für den Transport, erklärt die Wildtierärztin. Vor dem Transport, der in wenigen Wochen stattfinden soll, wird Felix unter Narkose untersucht, um
Näheres über seinen Gesundheitszustand zu erfahren. Im Gegensatz zu seinem bisherigen Aufenthaltsort bekommt er in seinem neuen Zuhause die Pflege, die er benötigt. Seit seiner Geburt 1991 lebt Felix als „Restaurantbär“ in einem kleinen Betongehege an einer viel befahrenen Straße. Dort sollte er Gäste anlocken und unterhalten. Wenig verwunderlich ist es, dass diese nicht artgerechte Gefangenschaft ihre Spuren hinterließ. Einige seiner gesundheitlichen Beschwerden sind wohl auf die unsachgemäße Haltung zurückzuführen. Im Bärenwald Arbesbach verbringt derzeit schon die 33-jährige Bärenoma Brumca ihren Lebensabend. In freier Wildbahn erreichen Braunbären ein Alter von 25 Jahren.
Unterstützen Sie die Petition zur Befreiung weiterer Bären!
Das Leben von Felix wendet sich mit der Befreiung aus der Gefangenschaft zum Guten. Allerdings müssen zwei weitere Bären, Mici und Tim, weiter unter schrecklichen Bedingungen leben. In einer Kampagne setzt sich „Vier Pfoten“ für die Befreiung der slowenischen Bären ein, um diese den Schutzzentren der Organisation übergeben zu können. Rund 100.000 Unterschriften aus verschiedenen Ländern konnten bereits gesammelt werden. Setzen auch Sie ein Zeichen und unterstützen Sie die Bären mit Ihrer Unterschrift!
