Oftmals präsentiert sich der Herbst von seiner schönsten Seite – bunte Wälder, raschelndes Laub, frische Luft. Für viele Hundehalter ist diese Jahreszeit wie gemacht für ausgedehnte Spaziergänge. Doch längst ist nicht alles Gold, was glänzt. Denn unter dem Laub und zwischen den bunten Farben lauern auch Gefahren, die wir nicht unterschätzen sollten. Nicht nur Dunkelheit, Nässe oder Kälte machen unseren Fellnasen zu schaffen – teilweise halten giftige Herbstfrüchte wie Kastanien oder Bucheckern sogar als Dekoration Einzug in unsere Wohnungen. Wir geben euch hier eine Übersicht über die Gefahren für den Hund – und wie wir ihnen entgegenwirken können.
Unsichtbare Gefahr: Dunkelheit und schlechte Sicht
Die längsten Tage des Jahres sind vorüber. Schnell merken wir, wie die Tage kürzer werden. Spaziergänge, die im Sommer noch nach der Arbeit in der Abendsonne stattfanden, finden jetzt häufig in der Dämmerung oder sogar in völliger Dunkelheit statt. Während unsere Fellnasen mit ihren scharfen Sinnen kaum Probleme haben, sich zu orientieren, sieht das für uns Menschen ganz anders aus. Dunkelheit oder durch Nebel verursachte schlechte Sicht lassen unsere Begleiter unsichtbar werden. Besonders dunkle Hunde sind im Straßenverkehr oder auf unbeleuchteten Wegen kaum zu erkennen – eine echte Unfallgefahr.
Hinzu kommt unser eigenes Verhalten. Häufig verhalten wir uns (unbewusst) anders in der Dunkelheit: vorsichtiger, nervöser, angespannter, unsicherer. Diese Unsicherheit überträgt sich schnell auf unsere Hunde.
 
											Nicht nur für die Sichtbarkeit und den Schutz der Hunde, sondern auch für unser eigenes Sicherheitsgefühl sind reflektierende Halsbänder und Leinen unverzichtbar. Helle Kleidung und eine Taschenlampe erhöhen zusätzlich die eigene Sicherheit. Im Idealfall gehst du auf gut beleuchteten Straßen oder Spazierwegen. Doch auch hier gilt: Lass deinen Hund an der Leine und sei aufmerksam!
Kälte und Nässe – wenn der Hund friert
Wie wir spüren auch Hunde das unbeständige Herbstwetter. Kalter Wind, Regenschauer und feuchte Böden sorgen für unangenehme Spaziergänge. Die Witterung sorgt dafür, dass insbesondere Hunde ohne Unterfell sehr schnell frieren. Neben einem gut sitzenden und wärmenden Hundemantel ist es wichtig, den Hund in Bewegung zu halten. Unterhaltungen mit Bekannten, die man zufällig trifft, sollten kurz ausfallen. Wer mit dem Hund spielt oder ihn apportieren lässt, hält ihn warm und fit. Zu Hause angekommen ist es wichtig, den Hund mit einem Handtuch abzutrocknen, um Erkältungen vorzubeugen.
Gefährliche Herbstfrüchte: Kastanien, Eicheln & Bucheckern
Wir sehen es alle vor unserem geistigen Auge: Herbstdeko wie Kürbisse, Kastanien, Eicheln oder getrocknete Blätter schmücken unsere Wohnungen und Häuser. Doch was für uns hübsche Naturdeko ist, kann für Hunde gefährlich werden:
- Kastanien: Kastanien sind hart, glatt und relativ groß – und damit ein echtes Verschluckungsrisiko. Gelangt eine Kastanie in den Verdauungstrakt, droht ein Darmverschluss, der nur operativ behandelt werden kann. Zudem enthalten Rosskastanien (nicht zu verwechseln mit Esskastanien) Saponine, die bei Hunden zu Erbrechen, Durchfall und Krämpfen führen können. 
- Eicheln: Eicheln sind reich an Gerbstoffen (Tanninen), die in größeren Mengen eine Vergiftung auslösen können. Die Folgen: Erbrechen, Durchfall, Apathie, Koliken und im schlimmsten Fall Leberschäden. 
- Bucheckern: Bucheckern enthalten das Gift Fagin, das bei Hunden zu Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, Zittern oder Krämpfen führen kann. Besonders junge oder kleine Hunde sind gefährdet – hier kann schon eine relativ geringe Menge zu ernsten Symptomen führen. 
- Pilze: Im Herbst schießen die Pilze aus dem Boden – für Hunde nicht ungefährlich. Viele Pilze, die für uns giftig sind, sind es auch für sie. Besonders problematisch: Hunde sind schnell und schlucken oft unbemerkt. Die Symptome einer Pilzvergiftung treten meist verzögert auf und reichen von Erbrechen über Durchfall bis hin zu Krämpfen und Organschäden. 
Wichtig: Sei bei deinen Spaziergängen im Herbst aufmerksam und achte darauf, dass dein Hund nichts vom Boden frisst. Bei Verdacht auf eine Vergiftung: sofort zum Tierarzt!
Fellwechsel – eine haarige Herausforderung
 
											Mit dem Herbst beginnt für viele Hunde eine besonders haarige Phase: Das leichte Sommerfell weicht dem dichten, wärmenden Winterpelz. Was nach einem natürlichen Prozess klingt, kann für den Hundekörper durchaus anstrengend sein – besonders bei älteren, sensiblen oder sehr fellreichen Vierbeinern.
Um den Fellwechsel zu erleichtern, ist regelmäßige Pflege entscheidend: Durch Bürsten werden lose Haare entfernt, die Haut besser durchblutet und unangenehmer Juckreiz gelindert. Ebenso wichtig ist eine ausgewogene,
nährstoffreiche Ernährung – denn nur so erhält der Hund alle wichtigen Bausteine, die er für gesundes Fellwachstum benötigt. Spezielle Ergänzungsfuttermittel unterstützen den Organismus während des Fellwechsels und können Beschwerden wie Haarausfall, Hautreizungen oder Haarbruch gezielt lindern. Sprich bei Bedarf mit deinem Tierarzt des Vertrauens.
